Anne Habermehl
LUFT AUS STEIN (DEA)
1944, 1963, 2013. Anne Habermehl surft durch die Zeiten. Sie zeigt drei Generationen einer Familie, in denen sich vom Zweiten Weltkrieg bis heute deutsche Geschichte widerspiegelt.
Die Gegenwart ist nicht isoliert. Lebensläufe verbinden sich über die Jahrzehnte. Äußere Zerstörungen sind zu inneren geworden. Die Wunden und Traumata werden vererbt, und die
Einzelbiografien sind nur kleine Partikel einer umfassenderen Genealogie.
Wir sind umstellt von Geschichte. In Deutschland ohnehin.
Was ist das für ein Erbe, diese Schuld in der eigenen Geschichte? Das Zuhause nur als geografischen, nicht als inneren Ort zulässt. Es ist, als würden wir versteinerte Luft atmen.
Regie: Heinz Simon Keller
Bühne und Kostüme: Tobias Flemming
Musik: Frank Schulte
Mit: Isabelle Barth, Susanne Seuffert, Arne Obermeyer, Bernhardt Schmidt-Hackenberg
Premiere 8. Mai 2014
Theater der Keller
Kleingedankstraße 6
50677 Köln
nominiert für den Kölner Theaterpreis 2014
Pressestimmen:
aKt - Inszenierung des Monats Juni 2014
"(...) dass einen diese in sich selbst Heimatlosen berühren, liegt vor allem an dem starken Quartett auf der Bühne, das dem steinernen Unglück immer wieder entwaffnend zartes Gefühl entgegensetzt. Zum Beispiel in einer wunderbar choreografierten Liebesszene zwischen den Geschwistern oder auch in Antons eruptivem Sehnsuchtsmonolog.“
"Heinz Simon Keller macht aus dem Sprachstück ein hinreißendes, spannendes Drama (...) eine schönere, aber auch verzweifeltere Liebesszene wie von Isabelle Barth und Bernhardt
Schmidt-Hackenberg ist dem Rezensenten eigentlich nicht erinnerlich" (Christoph Zimmermann, Theater pur) weiterlesen
"Keller lässt seine Darsteller immer wieder auf einer Sinnsuche in einem Kleiderhaufen wühlen, zerfressen vom 'Vergangenheitskrebs'. Obwohl Habermehl ihren Text mit
einer Mischung aus zu viel Schmerz und Poesie überfrachtet hat, gelingt im Theater der Keller ein sehenswerter Abend. Vor allem wegen der Schauspieler: Schmidt-Hackenberg überzeugt
als nervöser junger Mann, der sich einen Panzer aus Muskeln zugelegt hat. Auch Isabelle Barth brilliert in der Rolle der nach Worten ringenden Paula." (Kölnische
Rundschau)
„(...) jedoch macht der Keller-Intendant aus dem Sprachstück ein spannungsvolles Spieldrama. Nun steht ihm auch ein wunderbares Ensemble zur Verfügung: Susanne Seuffert, Arne
Obermeyer und vor allem Isabelle Barth und Bernhard Schmidt-Hackenberg. Diese beiden jungen Schauspieler geben sich emotional derart offensiv und entflammt, dass einem manchmal
regelrecht der Atem stockt.“
(Rheinkultur)
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