Kaiserkleider

In „Kaiserkleider“ treffen die Choreographin und Tänzerin Henrietta Horn, der Klang- und Medienkünstler Frank Schulte und der Video- und Lichtkünstler Reinhard Hubert mit ihren unterschiedlichen Medien aufeinander. Treffpunkt der drei ist ein Märchen von Hans Christian Andersen: Des Kaisers neue Kleider.

In „Kaiserkleider“ geht es um Lüge und Wahrheit, um listigen Betrug und eine wahrhaft kaiserliche Pleite. Die Moral erschließt sich von selbst, Mittelpunkt ist eher das Hintergründige der Geschichte und der Text an sich. Durch zufälliges Wiederholen und Betonen einzelner Passagen und Worte wird der Text in einen immer wieder neuen Kontext gestellt. Das gelesene Wort wird die Grundlage der musikalischen Gestaltung und der Text die Grundlage für die Bewegung.
Die künstlerischen Akteure fragen nach Themen wie Sein und Schein, selektiver sowie objektiver Wahrnehmung und erforschen immer wieder die Frage nach den künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten im zufallsgenerierten Geschehen.
„Kaiserkleider“ befasst sich mit Erwartung und Wahrnehmung, hinterfragt, fordert und trennt, Sparten werden getauscht, Aufgaben neu verteilt. In der konzentrierten Atmosphäre des Theaterraums entsteht, was sich sogleich wieder verwirft, weil es sich hinterfragt und untergräbt.

Henrietta Horn, langjährige künstlerische Leiterin des Folkwang Tanzstudios, arbeitet seit Ende 2008 international als freiberufliche Choreographin und Tänzerin. Außerdem arbeitet sie als Pädagogin an mehreren Universitäten, u.a. als Gastprofessorin an der TNUA Taipei/Taiwan. Reinhard Hubert ist seit 1996 als freiberuflicher Lichtdesigner tätig, u.a. für Choreographien von Daniel Goldin, Rodolpho Leoni und Henrietta Horn sowie für das Maskentheater Familie Flöz. Seit 1998 arbeitet er als Lichtdesigner auch für Film- und Videoproduktionen. Frank Schulte arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Spannungsfeld komponierter und improvisierter szenischer Musik in Zusammenarbeit mit Performance-Künstlern/innen, Tänzern/innen, Schauspielern/innen und Schriftstellern/innen.

 

Eine Produktion von Henrietta Horn, koproduziert von PACT Zollverein, gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, das Kulturbüro der Stadt Essen, die Baedeker Stiftung und die Sparkasse Essen.

 

URAUFFÜHRUNG AM 28.10. PACT ZOLLVEREIN

● Konzept, Choreographie, Tanz: Henrietta Horn

● Sound: Frank Schulte

● Licht- und Video: Reinhard Hubert

Rezensionen

Nachtkritik von Klaus Dilger